Konflikte erkennen
Konflikte unter Kollegen, Konflikte zwischen Auszubildenden oder auch Konflikte zwischen Ausbilder/ Kollegen und Azubis. Bestimmt hat jeder zu diesem Thema schon Erfahrungen gemacht und könnte sehr lang darüber berichten.
Wie hat sich der Konflikt denn angebahnt? Wieso entstand er denn eigentlich? Sehr oft können wir das im Nachhinein selbst nicht mehr klar ausmachen oder wir versuchen es zu verdrängen. Verdrängung oder das pure Ignorieren ist jedoch selten eine geeignete Strategie, um Auseinandersetzungen beizulegen. Damit wir Ihnen bei den täglichen kleinen „Brennpunkten“ helfen können, möchten wir Ihnen heute zunächst einmal die Anzeichen und Arten von Konflikten aufzeigen. Vielleicht finden Sie sich in der einen oder anderen Zeile wieder. Idealerweise gibt das Folgende Ihnen bereits erste hilfreiche Ansätze, um Ihren Konflikt zu lösen. Wie sagt man so schön: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung…“!
Konfliktanzeichen
- Die Motivation der Betroffenen sinkt
- Innerhalb der Gruppenarbeit werden Seitengespräche geführt
- Ungeduld einzelner Parteien
- Gespannte Atmosphäre
- Gereiztes Kommunikationsverhalten
- Persönliche Angriffe
- Häufige kleine Störungen einzelne Teilnehmer
- Verstummen einzelner Betroffenen
Konfliktarten
Offener Konflikt
= ist offensichtlich und spürbar, Anzeichen sind deutlich erkennbar. Der Konflikt wird öffentlich ausgetragen. Positionen der Beteiligten sind klar.
Verdeckter Konflikt
= schwer erkennbar, selbst für die Beteiligten „es liegt was in der Luft“. Wichtig ist, gezielt auf Anzeichen von Konflikten zu achten, erst dann wird der Konflikt sichtbar.
Interpersonaler Konflikt
= Findet zwischen Menschen statt, z.B. Gruppen oder Paaren.
Intrapersoneller Konflikt
= bezieht sich auf eine Person, „innere Zerrissenheit“. Bedeutet wenn man sich zwischen zwei nicht miteinander vereinbarenden Interessen entscheiden muss.
Interessenkonflikt
= entsteht wenn unterschiedliche Wünsche und Bedürfnisse aufeinander prallen.
Zielkonflikt
= bestehende Interessen mit unterschiedlichen unvereinbaren Zielen.
Beurteilungskonflikt
= Beteiligte haben das gleiche Ziel, aber unterschiedliche Wege dorthin.
Verteilungskonflikt
Alles dreht sich um knappe Ressourcen wie das Erwerben von Geld, Macht und Anerkennung.
Rollenkonflikt
= jemand geht in eine Rolle die mit seiner inneren Grundhaltung nicht vereinbar ist.
Strukturkonflikt
= Strukturen sind nicht klar geregelt und geklärt.
Beziehungskonflikt
= Eine Darstellung, wie wir den anderen sehen und empfinden und wie wir selbst gesehen werden wollen.
Wertkonflikt
Entsteht durch Anschauungen, Werte und Normen. Häufig ist er als Zielkonflikt getarnt. Der Wertkonflikt basiert wie der Beziehungskonflikt, auf Gefühlslagen und Gefühlsempfindungen.
Hätten Sie gewusst, dass es so viele Arten von Auseinandersetzungen geben kann? Ich hoffe, dass Ihnen vielleicht durch diese knappe Aufstellung schon ein wenig mehr über Ihr oder das Verhalten anderer klargeworden ist. Oftmals hilft es ja schon, Dinge einordnen zu können, um mit einem „frischen“ Blick auf die Sache und neuer Motivation diese angehen zu können. Nächste Woche werden wir in unserem Blog nochmals auf Konflikte zu sprechen kommen und die Problemlösungen behandeln. Bis dahin: viel Glück und lassen Sie sich nicht ärgern 🙂
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