Azubi-Ghosting: Wieso Bindung bereits vor der Ausbildung beginnt

Viele Unternehmen kennen das Problem…

Jedes Jahr werden neue Azubis gesucht und manche sind froh, wenn sie ein paar Bewerbungen bekommen. Dann werden Bewerbungsgespräche geführt und am Ende des Prozesses entscheidet man sich für einen Bewerber und man ist froh, dass man jemanden gefunden hat. Der Ausbildungsvertrag wird unterschrieben und dann passiert erstmal nichts. Beim Start der Ausbildung erscheint der Azubi nicht und ist auch nicht mehr zu erreichen. Aus der Traum, einen guten Azubi gefunden zu haben.

Aber warum kommt der Azubi nicht? Hat er was Besseres gefunden? Diese Fragen bleiben leider ungeklärt. Immer häufiger erleben Unternehmen diese Form des Ghostings.

Sie haben bestimmt den Fehler im ersten Absatz bemerkt. Die Zeit von der Vertragsunterschrift bis zum Beginn ist ganz wichtig und sollte auf keinen Fall vernachlässigt werden. Es kommt immer darauf an, wann Sie Ihre Azubis auswählen. Umso früher Sie die Auswahl getroffen haben, umso höher ist natürlich der Aufwand um in Kontakt zu bleiben. Sie müssen es schaffen, eine Bindung zwischen Ihnen (dem Unternehmen) und dem Azubi herzustellen. Das ist bei der Jugend von heute ein ganz wichtiges Kriterium. Sie sollten regelmäßig Kontakt mit dem Azubi haben und ihn bereits vorab in das Unternehmen integrieren (soweit wie möglich).

So können Sie Ihren neuen Azubi zum Beispiel immer mal wieder anrufen – die Gründe dafür können vielfältig sein. Die Anmeldung in der Berufsschule, wann und wo geht es am ersten Tag los, was ist die ersten Tage geplant usw… Alternativ können Sie auch abwechseln: Mal ein Brief (z. B. mit Infos zum ersten Tag, mal ein Anruf (Gratulation zum Geburtstag, wie ist der Schulabschluss gelaufen oder viel Glück für die Abschlussprüfungen in der Schule,…) und mal eine Mail oder eine WhatsApp-Nachricht.

Wenn Sie beispielsweise in einem Handwerksbetrieb arbeiten, dann wird dem Azubi in der Regel Arbeitskleidung gestellt. Das ist doch ein prima Anlass, ihn zu sich einzuladen, um eine Anprobe zu machen, damit Sie zu Ausbildungsbeginn die „passende“ Arbeitskleidung übergeben können.

Eine weitere Möglichkeit wäre ein „Willkommensnachmittag“, wo die Azubis die Möglichkeit haben, ihre Eltern oder Freunde mitzubringen. Sie können dann den Leuten ein bisschen was über die Ausbildung und von Ihrem Unternehmen erzählen. Machen Sie mit den Gästen einen kleinen Rundgang und zeigen Ihr Unternehmen. Bei kaufmännischen Azubis bietet sich ein Rundgang durch die Verwaltung an. Dort können Sie zeigen, wo die Azubis zukünftig ihren Arbeitsplatz haben. Neben der Bindung zum Azubi entwickeln sich auch gleich Gespräche mit den Eltern des Azubis. So haben Sie auch immer ein Gesicht, wenn man sich mal über den Weg läuft, oder es mal Probleme in der Ausbildung gibt. Gerade bei minderjährigen Azubis ist das gar nicht schlecht, wenn man die Eltern schon einmal kennengelernt hat.

Sie haben ein Sommerfest? Das ist perfekt. Laden Sie Ihre „zukünftigen“ Azubis ein und geben ihnen somit schon einmal die Möglichkeit die Ausbilder und Kollegen kennenzulernen (aber bitte kümmern Sie sich an dem Tag auch um die jungen Menschen und lassen Sie sie nicht „alleine stehen“).

Wenn Ostern oder auch der Geburtstag des Azubis anstehen in der langen Wartezeit, dann lassen Sie gerne ein kleines Präsent zukommen. Über eine nett geschriebene Karte freut sich doch jeder.

Und wir freuen uns, wenn Sie mit unseren Tipps eine bessere Bindung vor Ausbildungsbeginn erzeugen können und Sie so Ausbildungsabbrüchen und Ghosting entgegenwirken.

 

Ihr AzubiScout Team