Die aktuelle Situation auf dem Ausbildungsmarkt – Bericht 2021
Laut § 86 des Berufsbildungsgesetzes ist das Bundesministerium für Bildung und Forschung dazu verpflichtet, die Entwicklungen in der beruflichen Bildung zu beobachten und jedes Jahr einen Bericht vorzulegen. Insbesondere der aktuelle Stand und voraussichtliche Weiterentwicklungen der Berufsbildung werden in dem Berufsbildungsbericht veranschaulicht.
Heute möchten wir Ihnen die wichtigsten Informationen des diesjährigen Berufsbildungsberichts zusammengefasst und kompakt darstellen.
Rückgang der Anfängerzahl
Auch im Bericht sind die Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Berufsausbildung zu erkennen. Das Jahr 2020 verzeichnet bemerkenswerte Rückgänge hinsichtlich der Anfängerzahl in der Ausbildung. Im Jahr 2020 sank die Anfängerzahl um 40.700, also um etwa 5,6 %. Im Gesundheits-, Erziehungs- und Sozialwesen stieg jedoch die Anzahl der schulischen Ausbildungsgänge. Zuwächse sind auch bei dem Erwerb einer Hochschulzugangsberechtigung zu erkennen.
Rückgang der Ausbildungsangebote und Verträge
Die Ausbildungsstellenangebote sind im Vergleich zum Vorjahr auf 527.400 und anteilig um 8,8 % gesunken. Es gab einen nahezu parallelen Rückgang des Angebots und der Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt, welcher erneut durch die Corona-Krise hervorgerufen wurde. Im September 2020 waren 59.900 Ausbildungsstellen unbesetzt während 29.300 Bewerber und Bewerberinnen auf der Suche nach einer Stelle waren. In fast allen Bereichen ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge um 11 % auf 467.500 gesunken. Besonders betroffen sind die Bereiche: Industrie und Handel sowie Hauswirtschaft.
Beteiligung an der Ausbildung
Die betriebliche Beteiligung an der beruflichen Ausbildung von Jugendlichen und jungen Erwachsenen ist nur sehr gering gesunken. Im Jahr 2019 waren 425.800 Betriebe an der Ausbildung beteiligt. Im Vergleich zum Jahr 2019 ist ein Rückgang von 1500 Betrieben zu erkennen. Ähnlich wie im Vorjahr ist auch in diesem Jahr der Rückgang nur auf Kleinstbetriebe mit bis zu 10 Beschäftigten zurückzuführen. Ein Grund dafür ist, dass Kleinstbetriebe häufig Probleme bei der Bewerberrekrutierung haben und deshalb ihre Beteiligung an der Ausbildung reduzieren. Der Rückgang an ausbildenden Kleinstbetrieben zieht zwei zentrale Herausforderungen mit sich. Die erste Herausforderung ist, dass die sinkende Anzahl an ausbildenden Kleinstbetrieben die Chance auf eine Stelle für Personen mit niedrigen Schulabschlüssen einschränkt. Außerdem verschärft dieser Rückgang den Fachkräftemangel in diesen Betrieben.
Ihr AzubiScout Team