Probezeit richtig nutzen

4 Monate, also die gesetzliche Höchstdauer der Probezeit für Azubis (1 Monat mindestens), haben Sie Zeit herauszufinden, ob Sie die richtige Entscheidung getroffen haben bei der Wahl des Auszubildenden. Diese Zeit ist besonders wichtig, immerhin geht es um insgesamt 3 Jahre, die Sie mit Ihrem Azubi zusammen im Unternehmen verbringen. Und da der Azubi nach der Probezeit nahezu unkündbar ist, gilt es diese Zeit gut zu nutzen, um zu schauen, ob Betrieb und Azubi zusammenpassen.

Doch wie bekommt man in 4 Monaten ein gutes Bild von einem Azubi? Ein Weg könnte sein, ihn in den ersten 3 Monaten in mindestens 3 verschiedenen Abteilungen (4 Wochen Zyklus) einzusetzen, um ein großes Meinungsbild von den Mitarbeitern zu bekommen. In Kleinbetrieben ist dies allerdings nicht möglich, da diese nicht über mehrere Abteilungen verfügen, sondern oft alles gebündelt haben. Oft ist es auch ineffizient für die Abteilungen sich nur 4 Wochen mit einem Azubi zu beschäftigen, weil die Zeit einfach zumindest fachlich zu kurz ist, um ihn zu beurteilen.

Die Aufgabenstellung sollte in der Probezeit nicht zu schwer sein. Das ist allein der Tatsache geschuldet, dass man in 3 Monaten noch nicht so viel Inhalte vermitteln kann.

Die Frage, die sich stellt, ist aber nicht nur, ob der Azubi schnell alles begreift und umsetzt, sondern ob er generell von der Persönlichkeit her in das Unternehmen passt. Das ist eine sehr individuelle Frage, die komplett von Ihren Unternehmenswerten und den gelebten Prinzipien in den jeweiligen Abteilungen abhängen. Beobachten Sie den Azubi immer mal wieder, wie er sich integrieren kann, wie er mit den Kollegen umgeht, wie er sich verhält,… Und vor allem: Bleiben Sie mit ihm im Gespräch!

Achten Sie auch darauf, wie der Azubi mit Stress umgeht: Wie reagiert er bei etwas mehr Aufgaben oder engeren Deadlines?

  • Kommt der Azubi mit der Fülle der Aufgaben zurecht?
  • Kommt der Azubi mit dem engen Zeitfenster zurecht?
  • Hat er alle Aufgaben verstanden und kann diese umsetzen?
  • Kommt er bei auftretenden Problemen zu Ihnen? Wie geht er damit um?

Wenn diese Fragen alle mit „ja“ beantwortet sind, dann können Sie erkennen, dass er über eine gute Organisation und ein gutes Zeitmanagement verfügt und mit Stresssituationen gut umgehen kann. Wenn nein, dann beobachten Sie, wie die Reaktion ausfällt und suchen Sie das Gespräch mit ihm.

Folgende andere Merkmale können Sie noch in der Probezeit beachten:

Fragt der Azubi viel und ist wissbegierig?

Wie ist das Sozialverhalten? (Pünktlichkeit, Freundlichkeit, Höflichkeit)

Wie hoch ist seine Einsatzbereitschaft?

Wie schnell und gut kann er sich in ein Team integrieren?

Auch ein Austausch mit der Berufsschule macht Sinn, um zu erfragen, wie der Azubi sich dort verhält und ob der mit den Inhalten klarkommt.

Sollten die ersten 3 Monate nicht so verlaufen, wie Sie sich dies vorstellen und es kommt zu einigen Unstimmigkeiten, dann empfehle ich Ihnen zeitnah ein Gespräch mit dem Azubi zu führen, um die Situation zu schildern und ihm die Möglichkeit zu geben, sich zu ändern.

Viel Erfolg für Ihren Ausbildungsstart!

 

Ihr AzubiScout Team


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